tb markus.jpg

Ensemble Markuskirche BE

Ensemble markuskirche bern

Studienauftrag im selektiven Verfahren  |  2021  |  Auftraggeber Evangelisch-reformierte Gesamtkirchgemeinde Bern

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Auszug aus dem Jurybericht:

Die hohe Wertschätzung für das weitestgehend original erhaltene bauzeitliche Ensemble ist Ausgangspunkt und Leitlinie des Projektvorschlages. Eine intelligente, zurückhaltende Ertüchtigung des Bestands soll neue Nutzungen ermöglichen, ohne dessen Qualitäten aufs Spiel zu setzen. Folgerichtig konzentrieren sich die architektonischen Interventionen auf das Innere und die Gebäudehülle der unterschiedlichen Bauten des Ensembles. Ohne mit Anbauten zusätzlichen Raum generieren zu müssen, finden die vielfältigsten Nutzungen in den Bestandesbauten Platz. Die Strategie besteht darin, die neu gestalteten Räume und Raumkonfigurationen mit wenigen Handgriffen zu verwandeln und sie zu unterschiedlichen Zeiten für ganz unterschiedliche Nutzungen anzubieten. Flexibilität und Multifunktionalität sind hier die Stichworte.

Das Konzept für die Nutzungsverteilung ist sehr klar formuliert: Die Kirche bleibt Kultstätte, doch wird sie mit der nötigen Infrastruktur in Zukunft auch für Konzerte, Versammlungen, Theater etc. besser genutzt werden können. Zur Drehscheibe für die ganze Anlage wird das Kirchgemeindehaus, dessen Erdgeschoss zu einer flexiblen Raumfolge aufgewertet wird, mit einer zentralen Anlaufstelle, mit Räumen für Sozialarbeit und Co-Working und einem Bistro mit Aussenbezug. Das Pfarrhaus erhält einen neuen Zugang zu den ebenfalls aufgewerteten Büroräumlichkeiten. Als Joker kann der kleine Holzpavillon - ein Neubau - auf der Wiese zwischen Pfarramt und Kirche gelesen werden. Er soll als Tisch- und Stuhllager, Aussenküche und Bar den Aussenraum bereichern und für die Quartierbevölkerung nutzbar sein. [...]

Neben den räumlichen Optimierungen sind die statische Ertüchtigung, die Brandschutzmassnahmen, die raumakustischen Massnahmen, die vorgeschlagenen Dämmungen und Sanierungen der Gebäudehülle, eine Luftbefeuchtung für die Orgel sowie die neue Wärmeerzeugung mittels Erdwärmesonden und Wärmepumpen mit einer für einen Studienauftrag beachtlichen Bearbeitungstiefe studiert und vorbildlich gelöst. Im Quervergleich gehört das Projekt zu den kostengünstigsten Vorschlägen.

Das Projekt überzeugt mit einer detailreichen und feinen Durcharbeitung der gestellten Aufgaben. Mit wenigen subtilen Eingriffen lässt sich der Nutzwert des Ensembles deutlich steigern, dies bei maximaler Schonung der baulichen Substanz wie auch bei maximalem Erhalt der räumlichen Wirkung des denkmalgeschützten Bestands, innen wie aussen. [...]

 
 

Landschaftsarchitektur
Peter Vogt Landschaftsarchitektur, Vaduz

HLKS-Planer
Meierhans + Partner AG, Schwerzenbach

Bauphysik
Raumanzug GmbH, Zürich