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Kirchenzentrum Paulus mit Wohnen Lupfig AG

Kirchenzentrum Paulus mit Wohnen Lupfig AG

Projektwettbewerb im selektiven Verfahren  |  2020  |  2. Rang  |  Auftraggeber Katholische Kirchgemeinde Brugg / Faires Wohnen Kirchliche Wohnbaugenossenschaft Aargau

 
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Auszug aus dem Jurybericht:

Die Pauluskirche wird mit zwei neuen einfachen Baukörpern in angemessenem Abstand ergänzt. Durch die versetzte und abgewinkelte Anordnung der Neubauten wird ein Gesamtensemble mit einer Folge von verschieden ausformulierten Aussenräumen gebildet. Durch die Höhenentwicklung vom 4-geschossigen Haus am Bränteweg zum 6-geschossigen Gebäude an der Flachsacherstrasse wird auf die Umgebung Bezug genommen. Dadurch entsteht ein abgestuftes Gesamtensemble, das die Kirche gut einbindet und sich eigenständig in den baulichen Kontext des Quartierzentrums integriert. [...]

Der architektonische Ausdruck wird geprägt durch das massiv in Beton ausgebildete Sockelgeschoss und die feingliedrigen Fassaden der Obergeschosse. Das Erdgeschoss mit den öffentlichen Nutzungen wirkt einladend und die Adressbildung ist klar. [...] In den Wohngeschossen werden die Fassaden durch dunkle Holzelemente gegliedert und an den Balkonfassaden entsteht durch die verschieden tiefen Bereiche ein interessantes Spiel von Licht und Schatten. Den oberen Abschluss bildet ein leicht auskragendes flaches Walmdach, das beim grösseren Gebäude für die Integration der Photovoltaikanlage genutzt wird.

Alle öffentlichen Nutzungen sind in den Erdgeschossen der beiden Neubauten um den zentralen Hof gut angeordnet: Kita und Büros der Kirchgemeinde im Haus an der Flachsacherstrasse, der Kirchgemeindesaal im Haus am Bränteweg. [...] Das Projekt bietet gut dimensionierte und bezüglich ihres Öffentlichkeitscharakters fein abgestufte räumlich gefasste Aussenräume, die sich für verschiedene Aktivitäten der Kirche (Pfarreifeste und -aktionen) und in Verbindung mit der kirchlichen Liturgie (Gottesdienste im Freien) nutzen lassen. Die Pfarreiräume stehen in guter räumlicher Beziehung zum Gesamtensemble mit der Kirche. Deren Raumgestalt ist sowohl bezüglich ihrer Nutzbarkeit und auch ihres architektonischen Ausdrucks adäquat konzipiert. Die Nebenräume der Kirche entsprechen den liturgischen Bedürfnissen. [...]

Die insgesamt 30 Wohnungen sind von der Flachsacherstrasse und dem Bräntweg her erschlossen. Sie verfügen über einen hohen Wohnwert, sind räumlich attraktiv und bis ins Detail durchdacht. Alle Wohnungen verfügen über Balkone nach Süden oder Westen, die Eckwohnungen haben einen zusätzlichen Aussenbereich zur Nord- oder Ostseite. Bis auf die Kleinwohnungen sind alle zwei- oder dreiseitig belichtet und gut besonnt. [...] Geschickt ist auch die Clusterwohnung im obersten Geschoss des mittleren Gebäudes organisiert. Die Tiefgarage unter dem zentralen Hof ist übersichtlich angeordnet und durch eine schön im Gebäude integrierte Rampe von der Flachsacherstrasse erschlossen.

Die beiden Bauten sind wirtschaftlich in Hybridbauweise mit massiver Tragkonstruktion und nichttragender Fassade in ökologischer, hochgedämmter Leichtbauweise erstellt. Mit diesem Konzept können die Fassaden rundum variiert und vielfältig gestaltet werden.

Insgesamt überzeugt das Projekt durch sein einfaches, klares Konzept und die Leichtigkeit in der architektonischen Umsetzung sowie seine vertiefte Projektausarbeitung. Es knüpft damit an die Bauweise der Pauluskirche an. Sowohl die Räumlichkeiten der Kirchgemeinde wie auch die Wohnungen zeichnen sich durch eine hohe Attraktivität aus. Dazu kommt, dass das Projekt auch wirtschaftlich interessant und nachhaltig umgesetzt und betrieben werden könnte.

Landschaftsarchitektur
Peter Vogt Landschaftsarchitektur, Vaduz

Bauingenieur
Ingenieurbüro Gudenrath AG, Ziegelbrücke